FASZINATION ERDE



Neue Show am 12. November 2017


Festsaal der Freiheitshalle - Hof



MEINE MONGOLEI

Eine Multivision von Byambasuren DavaaDie mongolische Regisseurin Byambasuren Davaa hat schon zu sozialistischen Zeiten auf der Bühne gestanden und eine Kindersendung für das staatliche Fernsehen moderiert. In der Hauptstadt Ulaanbaatar hat sie an der Filmhochschule Kamera studiert und danach Dokumentarfilmregie an der Hochschule für Film und Fernsehen in München. Sie wurde bekannt für ihren Oscarnominierten und vielfach ausgezeichneten Film “Die Geschichte vom weinenden Kamel“. Ihre Filme die inspiriert sind von der Geschichte des mongolischen Volkes, der unendlichen Steppe sowie von zufälligen Begegnungen mit den Menschen vor Ort, haben eine magische Kraft und ziehen den Zuschauer mit atemberaubender Bildgewalt und dichter Atmosphäre in ihren Bann. Mit großer erzählerischer Zärtlichkeit macht Byambaa sich auf die Suche nach ihren kulturellen Wurzeln und erzählt die gut gehüteten Sagen ihres Volkes, die mal berührend, mal traurig, mal lustig sind. In jedem Bild wird deutlich, wie fürsorglich und behutsam die Mongolen mit ihrer wunderschönen und zugleich rauen Natur umgehen, im Rücken doch stets die Gefahr der klimatischen Veränderung und Ausbeutung. Besonders beeindruckend an ihrem Erzählstil ist, dass Byambaa sich der Entschleunigung hingibt und damit geradezu anachronistisch wirkt. Doch langweilen tut sie den Zuschauer niemals. Jedes Bild erzählt von tiefen Gefühlen und von Einzigartigem. Byambaa lebt zwischen ihrer Wahlheimat Deutschland und der Mongolei. In ihren Multivision-Vorträgen setzt sie Ihre Arbeit in beeindruckenden Bildern fort und bleibt dabei Ihrem Erzählstil und Ihrer Thematik treu.




Werdegang

Schon als kleines Kind wollte ich Schauspielerin werden und ging in eine Kindertheatergruppe in Ulaanbaatar. Seitdem stand ich regelmäßig auf der Bühne, bis eines Tages eine Redakteurin vom Fernsehen kam und uns castete – sie suchte einen Kindermoderator für eine Kindersendung. Unter allen Bewerbern machte ich das Rennen! Damals gab es nur ein einziges Staatliches Fernsehen, was um 18:00 Uhr begann und pünktlich um 23:30 Uhr endete. Zwischendrin gab es eine halbe Stunde Kinderprogramm. Mir wurde klar, dass Hunderttausende Augen auf mich schauten – das machte mich sehr nervös. Von heute auf morgen war ich bekannt wie ein bunter Hund, und nichts war mehr wie zuvor. Ich wurde immer scheuer vor der laufenden Kamera und hängte schließlich meinen Traum von einer großen Schauspielkarriere an den Nagel. Stattdessen fing ich an, mich für das zu begeistern, in das ich beim Moderieren hineinglotzen musste. Mein neuer Traum war, Kamerafrau zu werden!

Nach meinem Schulabschluss ging ich an die Filmhochschule in Ulaanbaatar. Dort gab es genau eine einzige funktionierende russische Filmkamera “KONVAS“. Die war so heißbegehrt, dass man sie als Student nur selten zu sehen, geschweige denn in die Hand bekam. Aber wir haben viel fotografiert, obwohl wir nicht einmal Rollfilme hatten. Unsere Filmhochschule war auf dem Industriegelände der alten Kinofabrik angesiedelt. Filmrollen, wenn auch meist abgelaufene, gab es zu genüge. Die benutzten Kleinbildpatronen wurden hoch gehandelt. Wir haben sie auseinandergenommen und im Dunkelkammer per Hand aufgerollt. So konnten wir fotografieren, alles selbst entwickeln, und vor allem hatten wir sehr viel Spaß dabei! Nach vier Jahren schloss ich mein Studium ab.

Per Zufall kam ich über einen Studienfreund und seine Kontakte zur Hochschule für Film und Fernsehen in München (HFF) nach Deutschland. Zunächst wurde mir nur eine Gasthörerschaft genehmigt, später im Jahr 2001 wurde ich dann für den Studiengang Dokumentarfilmregie aufgenommen. Am Anfang war das Studium die reinste Katastrophe für mich. Ich konnte nur ein bisschen Deutsch, geschweige denn beherrschte ich den Fachjargon. Im ersten Semester haben wir uns ausführlich mit dem S/W Film beschäftigt. In dieser Zeit hatten mir meine unschätzbaren, haptischen Erfahrungen aus der Dunkelkammer sehr geholfen!

Und trotzdem möchte ich mich nicht als Fotografin bezeichnen! Obwohl, wie war das nochmal? “Heute ist jeder, der ein Handy besitzt, ein Fotograf.“ Na gut, so gesehen bin ich doch eine Fotografin!

(Ich bin Mitglied bei der “DEUTSCHE FILMAKADEMIE e.V. und Gesellschaft für Bild und Vortrag e.V.)



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